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Clik here to view.Mein Freund, der Baum, ist tot, er fiel im frühen Morgenrot. Gut, ganz so früh wie in diesem viel zitierten Liedtext war es nicht. Außerdem fiel er nicht. Es war ein scheibchenweises Sterben. Die Herren von der Nürnberger Baumpflege (das stand auf dem großen Fahrzeug) haben ihn von der Spitze ab in Salamitaktik massakriert. Der Firmenname “Baumpflege” passt zu diesem Vorgehen natürlich so gut wie Gaddafi nach Libyen.
Aber so lautete eben der Auftrag der Stadt Fürth. Der Ahorn in der Adenauer-Anlage muss weg. Nicht mehr “standsicher” sei der Riese. Von meinem Arbeitsplatz durfte ich verfolgen, wie der Auftrag im Laufe eines Tages umgesetzt wurde. Und jetzt? Jetzt knallt mir am späten Nachmittag die Sonne auf den Bildschirm. Es gibt ja in Fürth “Am Talblick” Anwohner, die um mehr Licht kämpfen und die Stadt vergeblich bitten, die Bäume vor ihrem Haus zu beschneiden. Ich kann diese Leute verstehen. Aber an meinem Schreibtisch hätte ich gerne Schatten.
Jetzt bleiben noch die Jalousien. Oder ich warte, bis der junge Ahorn, den die Stadt an gleicher Stelle pflanzen will, so groß sein wird wie sein Vorgänger. Der soll rund 125 Jahre alt gewesen sein…